Der Internetversandhändler Zalando hat in seinem Erfurter Standort erstmals Roboter eingesetzt. Die Roboter sollen, laut Thüringer Allgemeine, sowohl angelieferte Waren in die Regale sortieren als auch Waren aus den Regalen zum Versand bringen.

Das Pilotprojekt mit den Robotern “Toru” soll die KollegInnen besonders an den hohen und tiefen Regalbereichen entlasten. Arbeitsplätze sollen dadurch nicht in Gefahr geraten, lässt sich die Standortleiterin in der Zeitung zitieren. Außerdem sei der Betriebsrat von Anfang an in der Pilotprojekt miteinbezogen wurden, heißt es in dem Bericht.

 

Zalando folgt einem Trend, die das Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kürzlich unter der Überschrift: “Roboter verlassen ihre Käfige” zusammenfasste. Nachdem Roboter jahrelang vor allem festinstallierte und große Maschinen waren die vor allem wiederkehrende Tätigkeiten ausübten, kommen jetzt vermehrt kleine und mobile Robotersysteme zum Einsatz. Ihre Ausbreitung bedroht vor allen Dingen die sogenannten “Helferberufe”. Laut der aktuellen Studie des IAB sind 58% dieser Berufe substituierbar, das heißt, sie können von Computern oder elektronischen Systemen übernommen werden.

Das führt jedoch nicht automatisch zu einer großen Welle an Kündigungen, erklärt das IAB. Die errechneten Zahlen geben erst einmal nur theoretisch an, welche Berufe durch Roboter und Computersysteme ersetzt werden könnten. Gleichzeitig zeigt das Beispiel Amazon in den USA, dass trotz vermehrten Einsatz von Robotern und digitalen Lösungen mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und sogar die Entlohnung steigt. (Der gestiegene Mindestlohn in den USA wird von den Amazon Beschäftigten jedoch auch kritisch gesehen [“Amazon hebt Mindestlohn an – doch erntet dafür auch Kritik“])

 

Weitere Informationen:

Zalando Erfurt stellt Roboter ein” [Holger Wenzel, TA, 25.10.2018]

Die Arbeitswelten der Deutschen driften auseinander” [Christoph Eisenring, NZZ, 22.10.2018]

Amazon hebt Mindestlohn an – doch erntet dafür auch Kritik” [Tina Plewinski, Amazon Watchblog, 04.10.2018]

Wenige Berufsbilder halten mit der Digitalisierung Schritt” [Studie von Katharina Dengler und Britta Matthes, IAB, 4/2018]

 

Symbolbild: Samuel Zeller